My home is my computer - Smart Home verändert das Wohnen
Das Licht geht an, sobald man den Raum betritt, die Heizung läuft automatisch eine Stufe höher, wenn man sich dem Haus nähert und die Waschmaschine schickt eine SMS, wenn die Wäsche fertig ist: was nach Science Fiction klingt ist heute schon in vielen Haushalten Realität. Smart Home soll das Leben in den eigenen vier Wänden komfortabler und sicherer machen und Energie effizienter nutzen. Beim intelligenten Wohnen können schon heute viele Geräte wie Lampen, Steckdosen und Heizungen untereinander und mit dem Smartphone oder dem Tablet vernetzt werden. Die miteinander verbundenen Geräte können dann mittels einer App von unterwegs, von der Couch oder aus dem Urlaub ferngesteuert werden. Auf diese Weise lässt sich mobil die Temperatur regeln, die Spülmaschine vom Arbeitsplatz aus einschalten oder der Backofen auf dem Heimweg vorheizen. Das spart Zeit und Energie. Einsteiger-Sets sind bei zahlreichen Anbietern wie beispielsweise Mobilcom-Debitel, Telekom oder Appel zwischen 50 und 300 Euro erhältlich. Die passenden Apps werden gleich mitgeliefert und können je nach Anbieter zehn bis 20 Euro im Monat kosten.
Smart Home: Das clevere Zuhause
Die Smart-Home-Branche steckt noch in den Kinderschuhen, doch schon jetzt lassen sich viele Geräte herstellerübergreifend miteinander vernetzen. Durch intelligente Online-Steckdosen können angeschlossene Geräte von unterwegs per App ein- und ausgeschaltet werden. Hierfür bietet der Hersteller Belkin für Einsteiger eine WLAN-fähige Steckdose ab 50 Euro an. Doch selbst der Remote-Zugriff per Fernsteuerung über das Smartphone ist nicht mehr unbedingt nötig. Mittels Home-Automation können die Geräte auch untereinander via Bluetooth kommunizieren. So nimmt die Heizung beispielsweise automatisch wahr, wann man mit dem Smartphone das Haus verlässt und fährt sich anschließend selbstständig herunter. Nähert man sich wieder, schaltet sich die Heizung wieder ein. Oder Sensoren im Fensterrahmen registrieren, wann gelüftet wird und schalten die Heizung aus. Durch die bedarfsgerechte Nutzung von Strom und Heizung lässt sich der Energieverbrauch spürbar reduzieren. Das schont nicht nur die Umwelt sondern auch den Geldbeutel. Der Anbieter Tado verspricht, mit seinem intelligenten Thermostat bis zu 31 Prozent der Heizkosten zu sparen. Dieser berücksichtigt sogar die Wettervorhersage und passt die Leistung der Heizung entsprechend an.
Wer bereits direkt nach dem Aufwachen angenehmen Kaffeegeruch in seiner Nase spüren möchte, für den hat Smarter eine intelligente Kaffeemaschine im Programm. Diese kocht selbstständig Kaffee zu einer zuvor programmierten Uhrzeit, lässt sich von unterwegs starten oder macht den Kaffee stärker, wenn der verbundene Schlaftracker anzeigt, dass Ihre Nacht unruhig verlief.
Entertainment in jedem Zimmer
Mit Smart-Home-Produkten lässt sich nicht nur Energie effizienter nutzen, sondern auch die Lebensqualität steigern. Denn mit einer intelligenten Haussteuerung kann man auch Unterhaltungselektronik vernetzen. Multiroom-Systeme spielen die Musik in dem Raum ab, in dem man sich gerade befindet. Ebenso können Fotos und Filme auf einem hauseigenen Server gespeichert und auf diese Weise in jedem Raum abgerufen werden. So ist es beispielsweise möglich, Filme auf dem Tablet ohne Unterbrechung weiterzuschauen, wenn man das Wohnzimmer verlässt. Ein ganz besonderes Smart-Home-Erlebnis lässt sich mit intelligenten LED-Lampen verwirklichen. Denn wer sagt denn, dass Lampen nur in einer Farbe leuchten müssen? Mit einer Hue LED Lampe E27 von Philips kann man je nach Stimmung aus 16 Millionen Farben auswählen.
Auch dynamische Profile mit wechselndem Ambiente lassen sich so programmieren. Die LED-Lampe Avea von Elgato leuchtet beispielsweise auf Wunsch im Polarlicht-Modus oder im Sonnenuntergangs-Stil. Ebenso können smarte Lampen mit Film und Musik synchronisiert werden und die Zimmerbeleuchtung entsprechend anpassen.
Jederzeit alles unter Kontrolle
Durch eine Hausautomatisierung kann auch die Sicherheit zuhause erhöht werden. Beispielsweise lassen sich Anwesenheitssimulationen programmieren, die die Unterkunft in Abwesenheit bewohnbar erscheinen lassen. Dann öffnen und schließen sich die Jalousien zu verschiedenen Uhrzeiten und in verschiedenen Räumen wird das Licht für eine bestimmte Zeit ein- und ausgeschaltet. Sollte das nicht abschreckend genug sein, kontaktiert das Haus auch selbstständig die Polizei, wenn Sensoren und Bewegungsmelder registrieren, dass Türen oder Fenster aufgebrochen werden. Rauchmelder können mit Lampen vernetzt werden, die dann im Notfall als optische Gefahrenmelder fungieren oder den Weg ins Freie weisen können. Darüber hinaus können sich smarte Kameras selbstständig mit dem WLAN verbinden und aktuelle Bilder des eigenen Zuhauses auf das Smartphone oder das Tablet schicken. Zum Beispiel mit dem Sicherheitspaket der Telekom hat man auch aus dem Urlaub jederzeit sein Heim im Blick.
Ebenso kann ein Smart Home zu einer besseren Gesundheit beitragen. Der Hersteller Withings bietet die Kamera „Home“ an, welche die Luftqualität misst und Keime im Wohnraum meldet. Wenn die Konzentration von Keimen ungesunde Werte erreicht, blinkt die Kamera rot und sendet eine Nachricht an das Smartphone.
Wer schon heute in der Zukunft wohnen möchte, der kann sich bei verschiedenen Herstellern wie RWE individuelle Starterpakete zusammenstellen die sich leicht installieren lassen und auch mit Geräten anderer Anbieter kombinierbar sind. Die überwiegende Mehrheit der erhältlichen Geräte lässt sich mit iOS und Android Smartphones nutzen.