Sicheres Einkaufen im Internet – Teil 2

Im ersten Teil zur Thematik „sicheres Online-Shopping“ finden Sie Infos zu den Bereichen Gütesiegel und zu verschiedenen Bezahloptionen. Wenn Sie diese beachten, sind Sie auf jeden Fall schon einmal gut gewappnet für den nächsten Shopping-Trip im Netz. Es gibt aber noch einiges mehr zu beachten. Hier finden Sie weitere Tipps und Infos zum sicheren Online-Einkauf.

Passwörter: Es soll eben doch nicht immer alles einfach sein

123456, password, qwerty, abc123, 111111 – nur ein kleiner Auszug aus den 30 am häufigsten verwendeten Passwörtern in den USA. Nicht verwunderlich also, dass viele Online-Accounts oder gar Online-Banking-Zugänge Kriminelle nicht vor allzu große Probleme stellen. Aber auch simple „Codes“, wie der eigene Name in Kombination mit dem Geburtstag oder ähnliches, sind keine große Hürde für einen illegalen Zugriff – schon alleine deshalb, weil viele dieser Informationen relativ leicht öffentlich auf sozialen Plattformen wie Facebook zugänglich sind.

Die Länge zählt

Als Grundregel gilt: Je länger das Passwort, umso sicherer ist es. Und: Je mehr Varianten in Form von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen verwendet werden, umso schwieriger ist es, ein Passwort zu entschlüsseln – ganz einfach, weil sich dadurch die Kombinationsmöglichkeiten beim Knacken um ein Vielfaches erhöhen. Verwenden Sie nicht für all Ihre Accounts im Online-Bereich dasselbe Passwort, wechseln Sie Ihre Passwörter in regelmäßigen Abständen und geben Sie diese empfindlichen Daten niemals an Dritte weiter.

Tipp: Wenn Sie sich schwer damit tun, komplizierte und kryptische Passwörter für sich zu behalten, verwenden Sie einfach eine Eselsbrücke. Mit einem Satz wie „Morgens um halb 8 hole ich immer 5 Brötchen beim Bäcker.“ Bleibt das Passwort „Muh8hii5BbB“ ganz leicht im Gedächtnis. Wer wirklich viele Passwörter hat und sich diese auch mit Eselsbrücken nicht merken kann, dem kann vielleicht ein Passwort-Manager wie 1Password helfen. Hier können Sie Passwörter für all Ihre Logins bewahren und müssen sich nur ein Master-Passwort merken. 1Password gibt es für den Desktop und mobile Devices mit iOS oder Android.

Tipps zum sicheren Password© Preis24.de

Haben Sie etwas zu verzollen?

Die Preisspannen beim Online-Kauf sind wirklich groß. Insbesondere Anbieter aus dem Ausland reizen viele Deutsche mit günstigen Angeboten. Was Sie bei Bestellungen in Ländern wie den USA und Co. aber beachten müssen sind die Punkte Versandkosten, Steuern und Zoll. Wer nicht in die Kostenfalle tappen möchte, sollte sich über folgende Punkte im Klaren sein.

Verbote beachten!

Beachten Sie, dass es Waren gibt, die nicht ohne Weiteres in Deutschland eingeführt werden dürfen – schon gar nicht von Privatpersonen. In diese Kategorie fallen beispielsweise Arzneimittel wie Pillen, Tabletten oder Hustensaft. Medikamente, die der Zoll entdeckt, behält und vernichtet er oder schickt sie wieder zurück.

Bestehen Sie auf eine Rechnung!

Achten Sie unbedingt darauf, dass der Händler Ihnen eine Rechnung schickt – sonst haben Sie keinen Beleg für den Warenwert und das kann unter Umständen zu Problemen beim Zoll führen.

Zollgebühren sind nicht die Umsatzsteuer!

Allgemein gilt: Sie müssen für Einkäufe außerhalb der EU-Zone ab einem Wert von 150 Euro Zoll entrichten. Ab 22 Euro Einkaufswert wird Ihnen aber bereits die sogenannte Einfuhrumsatzsteuer berechnet. Beachten Sie, dass diese Regelung nicht nur zollpflichtige Waren betrifft. Eine Ausnahme bilden Geschenke von Privatpersonen ohne jegliche Bezahlung. Hier liegt die Grenze des Warenwerts für die Einfuhrumsatzsteuer nicht bei 22, sondern bei 45 Euro. Die Freigrenze von 22 Euro entfällt außerdem bei einigen Warengruppen wie alkoholischen Erzeugnissen oder Parfums.

Hinweis: Steuer und Zoll müssen nicht immer nur für den reinen Wert einer Ware bezahlt werden – auch die Versandkosten können hier mit eingerechnet werden, wenn sie im Rechnungsendbetrag enthalten sind. Bei internationalen Bestellungen fallen diese mitunter sehr hoch aus. Berechnen Sie also lieber im Voraus, ob sich das Auslands-Schnäppchen wirklich lohnt. Detaillierte Informationen erhalten Sie direkt auf dem Web-Auftritt des Zolls.

Schnäppchen auf Kosten der Garantie

Das Internet und damit das Online-Shopping bergen für viele Kauf-Interessenten wahre Schnäppchen-Schätze. Vergleichsportale, Gutscheine und Rabatt-Aktionen ermöglichen hohe Ersparnisse. Das drückt die Preise und ist vielen Herstellern hinsichtlich ihrer Preispolitik ein Dorn im Auge. Viele Käufer informieren sich über Artikel im Einzelhandel und kaufen diese dann günstig im Internet.

Diesem Prozedere versuchen mittlerweile einige Firmen entgegenzuwirken, indem sie Garantien an bestimmte Bedingungen beziehungsweise Verkäufer knüpfen. Häufig gibt es die herstellerseitige Produktgarantie somit nur noch für Erstkäufer oder Käufer, die Artikel bei autorisierten Händlern erwerben. So können beispielsweise Waren, die bei Online-Versteigerungen erworben werden, komplett von der Garantie ausgeschlossen sein oder Online-Käufer nur eine abgespeckte Garantie erhalten.

Was heißt das für mich als Käufer?

Das bringt den Shoppern aber nicht nur Nachteile, wie man vielleicht auf den ersten Blick vermuten möchte, sondern hat auch einen positiven Nebeneffekt. Kauft man nämlich bei autorisierten Händlern, kann man fast mit Sicherheit davon ausgehen, dass man Originalware erhält – und keine Fälschungen oder Plagiate. Die tauchen nämlich auch immer wieder in Online-Shops und Versteigerungs-Plattformen auf.  

Hinweis: Das Gewährleistungsrecht ist davon nicht betroffen!

Achten Sie auf all die Punkte in diesem Artikel, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Wenn Sie sich bei einem Anbieter einmal nicht ganz sicher sind, ob er seriös ist, nehmen Sie ein paar einfache Kontrollen vor:

• Gibt es viele Rechtschreibfehler auf der Seite?
• Wirkt die Seite professionell programmiert oder fallen sofort Fehler ins Auge?
• Gibt es Ansprechpartner oder eine Hotline und ein Impressum?
• Sind die Preise im Shop realistisch?
• Gibt es Informationen zum jeweiligen Shop im Internet?
• Bekommen Sie Antworten auf eine Anfrage?
• Und zum guten Schluss sollten Sie Ihr Bauchgefühl nicht unterschätzen. Kommt Ihnen eine Seite nicht koscher vor, lassen Sie vielleicht lieber die Finger vom vermeintlichen Schnäppchen.