Apple CareKit: Der digitale Doktor

09.08.2016, 10:18 Uhr

Gesundheit steht bei Apple hoch im Kurs. Nach HealthKit und ResearchKit hat Apple im März 2016 mit CareKit ein drittes Software-Development-Kit aus dem Bereich Gesundheit veröffentlicht. Mit CareKit lassen sich mobile Apps für iOS (iPhone, iPad, iPod) und watchOS (Apple Watch) programmieren. Patienten können mit diesen Apps Behandlungs- und Medikationspläne abarbeiten, Symptome und Messwerte aufzeichnen und beides in einer Übersicht zusammenführen. Die Daten können mit dem behandelnden Arzt geteilt werden. Der Erfolg der Therapiemaßnahmen lässt sich somit von Patient und Arzt unmittelbar nachvollziehen und die Maßnahmenpläne können gegebenenfalls angepasst werden.

CareKit-Module

CareKit umfasst vier Module: Care Card (Behandlungskarte), Symptom and Measurement Tracker (Symptom- und Messwerterfassung), Insight Dashboard (Übersichtsseite) und Connect (Verbindung).

Care Card (Behandlungskarte)

Dieses Modul ermöglicht Apps, mit denen Patienten Behandlungspläne abarbeiten und die Abarbeitung erfassen können. Dazu zählen die Einnahme von Medikamenten und die Durchführung von medizinischen Übungen. Stehen passende Sensoren wie Fitness-Tracker zur Verfügung, so können medizinische Übungen auch automatisch erfasst werden.

Symptom and Measurement Tracker (Symptom- und Messwerterfassung)

Mit diesem Modul können Apps erstellt werden, mit denen Patienten Symptome und Messwerte erfassen können. Hierzu gehören Körpertemperatur, Schüttelfrost, Unwohlsein und Abgeschlagenheit.

Insight Dashboard (Übersichtsseite)

Das Insight-Dashboard-Modul ermöglicht die Darstellung der beobachteten Symptome und Messwerte, verknüpft mit den Care-Card-Details. Damit können die Benutzer verfolgen, ob und wie Behandlung und Medikation bei der Genesung helfen.

Connect (Verbindung)

Das Modul Connect dient dazu, die erschlossenen Informationen mit dem Arzt, mit Behandlungsteams und Familienmitgliedern zu teilen.

Vorteile für den Patienten

Mit Apple CareKit entwickelte Apps sollen Patienten dabei helfen, sich besser um die eigene Gesundheit zu kümmern. Die Compliance (Einhaltung der Behandlungspläne durch den Patienten) erhöht sich. Der Arzt kann unmittelbar in den Verlauf von Behandlung und Genesung eingebunden werden. Er vermag dann bei Bedarf schneller zu reagieren. Der Einsatz von CareKit-Apps lässt eine Verbesserung der Lebensqualität sowie langfristig eine deutliche Reduzierung der Behandlungskosten erwarten.

Chronische Krankheiten wie Diabetes in den Griff bekommen

Diabetiker müssen ihren Blutzuckerspiegel im Auge behalten. Symptome wie Schmerzen, Unwohlsein und Hunger kann der Patient mit seinem Zuckerspiegel abgleichen. Patient und Arzt sehen dann sehr detailliert den Erfolg der Medikation und ob sie etwas an ihr ändern müssen.

Postoperative Nachsorge

Ist der Patient nach einer Operation nach Hause entlassen worden, so kann er wichtige Parameter wie Schmerzen, Fieber und die Einnahme von Schmerzmedikamenten dokumentieren und mit seinem weiterbehandelnden Arzt teilen. Der Arzt nimmt bei Bedarf mit dem Patienten Kontakt auf, um die Medikation anzupassen, ihn in die Praxis einzubestellen oder ins Krankenhaus einzuweisen.