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Babbel, Duolingo, Busuu und Co. – So geht Sprachen lernen heute

03.05.2016, 10:18 Uhr
Sprachen lernen© Aysezgicmeli / Shutterstock

Dem Kellner im Frankreich-Urlaub auf „Qu’est ce que je vous sers à boire?“ antworten, beim City-Trip in London nach dem Weg fragen oder in Barcelona die Speisekarte verstehen – schon alleine auf Reisen können Fremdsprachenkenntnisse den Alltag ungemein erleichtern. Aber auch im Job ist eine Zweit- oder gar Dritt-Sprache heutzutage oft unabdingbar. Häufig rostet das Schul-Englisch, -Französisch oder –Spanisch nach der Schulzeit etwas ein. Besuchten Sprachinteressierte noch bis vor einigen Jahren Abendkurse oder Sprachseminare im Ausland, gibt es heute die Möglichkeit, sich linguistisch am heimischen Computer, am Smartphone oder am Tablet auszutoben. Mit verschiedenen Sprach-Apps und Vokabeltrainern soll der Wieder- aber auch der komplette Neu-Einstieg ins Thema Fremdsprachen-Lernen erleichtert werden – und das Lernen in die eigenen vier Wände, Bus, Bahn oder die Mittagspause transportiert werden. Welche Möglichkeiten und Angebote es auf dem Markt gibt, können Sie hier nachlesen.

Vier Schlüssel zum Wort-Schatz

„Kennst Du viele Sprachen – hast Du viele Schlüssel für ein Schloss.“ Dieses Zitat von Voltaire trägt viel Wahres in sich, öffnen Sprachen doch oft Tür und Tor – sei es auf Reisen oder im Beruf. Von Sprach-Apps versprechen sich mittlerweile viele User, solch einen Schlüssel zu erhalten. Welche sind zu empfehlen?

„Babbeln“ lernen mit Babbel

Mit kurzen Einheiten von 10-15 Minuten verspricht die E-Learning-Plattform aus Berlin effektives Sprachen-Lernen. Lernfortschritte werden festgehalten und der User macht da weiter, wo er beim letzten Mal aufgehört hat. Die einzelnen Kurse werden von Linguisten und Lehrern konzipiert und auf die verschiedenen Kombinationen von Sprachen ausgelegt. Ein Italiener lernt nämlich laut Babbel beispielsweise unter ganz anderen Bedingungen Französisch als ein Engländer. Die Software hat ein eigenes System zur Spracherkennung, wodurch die Sprachschüler an ihrer Aussprache arbeiten können. Der Wiederholmanager orientiert sich am jeweiligen Fortschritt und kann auf spezifische Schwächen eingehen. Geschult werden Fertigkeiten im Lesen, Schreiben, Hörverstehen und Sprechen. Das Angebot von Babbel gibt es in 14 Sprachen: Dänisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Indonesisch, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Schwedisch, Spanisch und Türkisch.

Babbel kann auf dem Desktop und mit iOS und Android genutzt werden. Interessierte können einen Kursteil gratis ausprobieren. Wer langfristig lernen möchte, kann zwischen verschiedenen kostenpflichtigen Abonnements wählen.

Duolingo

Wer nicht unbedingt Geld in seine virtuelle Sprachausbildung investieren möchte, kann sich einmal am kostenlosen Online-Lernen mit Duolingo probieren. Die App gibt es für iOS, Android und Windows Phone. Auf Deutsch sind Kurse für Englisch, Französisch und Spanisch verfügbar. Bilder führen neue Vokabeln ein und müssen dann Schritt für Schritt in Wortgruppen und Sätzen verwendet werden. Hörverstehen, Nachsprechen, Lückentexte und Übersetzungsaufgaben führen spielerisch zum Lernerfolg. Auch auf Zeit kann „gespielt“ werden. Über die so genannte Streakzahl, die dem Lernenden zeigt, wie viele Tage er bereits am Stück gearbeitet hat. Herzen, die man durch falsche Antworten wie in einem Videospiel verlieren kann, schaffen zusätzliche Motivation und einen extra Unterhaltungsfaktor.. Mittlerweile hat Duolingo auch Einzug in viele Klassenzimmer dieser Welt gehalten und unterstützt Schüler und Lehrer beim Sprachen-Lernen und -Lehren.

Mit dem Produkt Duolingo Test Center können sogar Zertifikate ähnlich dem TOEFL oder dem IELTS erworben werden – und das virtuell und schnell. Die Kosten belaufen sich hier auf zwischen 20 und 50 US-Dollar.

Busuu – Das Facebook unter den Sprach-Apps

Ein soziales Netzwerk zum Sprachenlernen – wie funktioniert das? Auch hier wird in von Sprachexperten und Lehrern entworfenen Kursen gelernt. Anschließend können die durch Lesen, Hörübungen und Schreiben erworbenen Sprachfähigkeiten mit Muttersprachlern aus der Community geübt und verbessert werden. Durch das direkte Feedback arbeiten die User sehr detailliert an ihren Kenntnissen. Zusätzlich sollen die sogenannten „busuu-berries motivieren. Je mehr man lernt, desto mehr „busuu-berries“ und Abzeichen bekommt man. Busuu gibt es für den Desktop sowie für iOS und Android. Es gibt eine kostenlose Version, in der man eine Sprache lernen kann. Hier stehen Lernkarten und Schreibübungen zur Verfügung und die Übungen werden von Muttersprachlern korrigiert. Die kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft ist um viele Funktionen wie Ausspracheübungen und Zwischen- und Abschluss-Tests erweitert, mit denen sich Sprachbegeisterte an insgesamt zwölf  Sprachen versuchen können.

50 Sprachen – 50 languages

Abdeckung des Grundwortschatzes, keine grammatischen Vorkenntnisse nötig:  Was 50 Sprachen verspricht, klingt vor allem für Fremdsprachen-Anfänger interessant. Auswahl- und Übungs-Möglichkeiten wie „Alphabet“, „Zahlen von 1 bis 100“, „Wortschatz“, „Vokabelspiel“, „Kreuzworträtsel“ und einige mehr lassen auf ein interessantes und effektives Lernerlebnis schließen. Zweisprachige Audio-Dateien helfen beim auditiven Verstehen und bei der Aussprache des Erlernten. 50 Sprachen bereitet Lernende auf die Verwendung von Fremdsprachen in Alltagssituationen vor – sei es beim Arzt, im Supermarkt oder beim Kennenlernen. Kategorien wie „Personen“, „Familie“ oder „Wochentage“ ermöglichen eine Übersicht und die Planung, mit welchen Vokabelgruppen sich der User beschäftigen möchte.  Die App ist sowohl für iOS als auch für Android erhältlich und enthält in der Gratis-Version 30 Lektionen. Möchte man alle vorhandenen 100 Lektionen lernen, so kann man gegen Bezahlung das Gesamtpaket mit allen Sprachen der App oder auch nur einzelne Sprachen kaufen.

Es ist wichtig, Menschen in ihrer eigenen Sprache anzusprechen...

...sagte einmal der ehemalige Vorstandschef der Chrysler Corporation Lee Iacocca. Um so viele Menschen wie möglich in ihrer Sprache ansprechen zu können, sollten Sie sich vielleicht einfach einmal an den hier vorgestellten Sprach-Apps probieren. Je nach Lerntyp hält jede von ihnen interessante Vorgehensweisen bereit und kann eine große Unterstützung beim Erlernen einer Fremdsprache bieten.