So machen Sie Ihr Smartphone wasserdicht
Der Sommerurlaub steht vor der Tür und Sie befürchten, dass Ihr Smartphone die Wasserspiele nicht unbeschadet übersteht? Keine Sorge. Hier sind Wege, wie Sie Ihr Geräte wasserdicht machen.
Was ist der günstigste Weg, an ein wasserdichtes Smartphone zu gelangen? Sie packen das Gerät in eine Plastiktüte. Das kann funktionieren, ist aber gefährlich. Sicherer ist es, auf professionelle wasserdichte Hüllen zu setzen, die schon für einige Euro zu haben sind. Auf dem Markt tummeln sich mittlerweile zahlreiche Anbieter: unter ihnen Lifeproof, Armor-X, DiCaPac, Aquapac und Optrix. Es gibt sogar Imprägniersprays, die Smartphones vor Kurzschlüssen im Wasser bewahren. Welche Vor- und Nachteile diese Lösungen haben, erfahren Sie im Folgenden.
Lifeproof: passgenaue Hardcases für Apple, Samsung und LG
Sie wollen Ihr Handy wasserdicht machen? Dann bietet Lifeproof die Lösung. Das Unternehmen hat passgenaue Schutzhüllen entwickelt, die auf Apple iPhones und iPads, die Samsung Galaxy-Modelle S4 bis S7 und das LG G5 zugeschnitten sind. Die Hüllen hören auf die Namen Fré, Nüüd und Fré Power. Und sie alle haben spezielle Gummidichtungen. Somit wird es möglich, Smartphones oder Tablets eine Stunde lang auf eine Wassertiefe von bis zu zwei Metern zu bringen – dabei bleibt angeblich selbst die Touchfunktion intakt. Für das Fotografieren während eines kurzen Schnorchelgangs reicht die Schutzhülle also allemal. Und der Preis? Das Modell Fré kostet 79,99 Euro.
Armor-X: futuristischer Wasserschutz für Smartphones und Tablets
Es gibt auch günstigere passgenaue Hüllen. Zu den Anbietern zählt Armor-X. Der Hersteller produziert wasserdichte Verkleidungen für Apple iPhones, iPads und Samsung Galaxy-Modelle. Zwar sehen die Hardcases schick und robust aus. Doch bei der maximalen Wassertiefe ist die Grenze schnell erreicht. Die Besitzer dürfen das Gerät einer Tiefe von zwei Metern aussetzen. Auf drei Meter dürfen sie gehen, wenn sie Softcases kaufen, die es aber nur für Smartphones von HTC, Huawei, Motorola/Lenovo und Sony gibt. Und nach 30 Minuten Badespaß ist Schluss. Danach sind die Geräte gefährdet. Die Preise für die Hardcases starten bei rund 50 Euro, die Preise für Softcases bei 25 Euro.
DiCaPac: Günstiger Wasserschutz für wenige Euro
Etwas simpler funktionieren die wasserdichten Hüllen von DiCaPac. Der Hersteller verzichtet nämlich anders als Lifeproof darauf, die Hülle der Form des Smartphones anzupassen. Stattdessen hat die Silikonhülle eine Standardgröße. Zwar mutet sie optisch wenig schick an. Doch sie ist anders als die Hülle von Lifeproof bis zu einer Tiefe von zehn Metern wasserdicht. Das ermöglicht schon einen kleinen Tauchgang. Ein weiterer Vorteil: Mit einem Preis von wenigen Euro sind die DiCaPac-Hüllen in der einfachsten Ausführung recht günstig. Deutlich teurer sind andere Hüllen im Sortiment, die unter anderem Objektiv-Kameras wasserdicht machen. Sie kosten bis zu 100 Euro.
Aquapac: eine wasserdichte Hülle für rund 20 Euro
Aquapac schlägt in die selbe Kerbe wie DiCaPac. Der Anbieter produziert ebenfalls wasserdichte Hüllen in Universalgröße. Sie eignen sich für Smartphones und Tablets, MP3-Player und E-Book-Reader. Auch hier ist das Prinzip einfach: Das Gerät in die Hülle stecken und den Plastikverschluss schließen. Dann das gelbe Band ums Handgelenk legen, sich in die Wellen stürzen oder bis auf eine Maximaltiefe von fünf Metern tauchen. Das alles hält das Gerät in der Schutzhülle aus. Doch einen Haken hat die Sache. Das Fotografieren unter Wasser funktioniert nicht über den Touchscreen, da die Folie nicht leitfähig ist, sondern lediglich über die Gerätetasten. Der Preis stimmt aber versöhnlich. Die wasserdichten Hüllen für das Handy sind schon ab knapp 20 Euro zu haben.
Optrix: Unterwasserhülle mit Wechselobjektiven für das iPhone
Nur einen Wasserschutz anbieten? Für Optrix ist das zu langweilig. Das Unternehmen hat deswegen ein Hardcase entwickelt, an das sich Wechselobjektive anschließen lassen. Das Smartphone wird dadurch auf Wunsch zur Actionkamera. Wasserdicht bis zu einer Tiefe von zehn Metern. Der Hersteller bietet verschiedene Bundles mit mehreren Wechselobjektiven an, die zu Preisen ab knapp 30 Euro über die Ladentheke gehen. Einziges Manko: Die Unterwasserhüllen sind lediglich für iPhones konzipiert. Mit Geräten anderer Hersteller sind sie nicht kompatibel.
Drei Tipps für den Umgang mit Schutzhüllen
Und? Haben Sie sich schon für eine Schutzhülle entschieden? Falls ja, hier noch einige Tipps, die sie vor dem ersten Einsatz beachten sollten. Tipp Nr. 1: Prüfen Sie die Hülle auf Dichtigkeit. Das geht ganz einfach. Stecken Sie eine Serviette in die Hülle und tauchen sie die Hülle unter Wasser. Dann sehen sie schnell, ob an irgendeiner Stelle Wasser eindringt. Falls ja, ist nur die Serviette nass, nicht aber Ihr wertvolles Handy. Tipp Nr. 2: Achten Sie beim Schließen der Dichtungsbänder darauf, dass sich zwischen ihnen keine Sandkörner befinden, die Wasser durchdringen lassen. Das ist schnell passiert, wenn man unachtsam ans Werk geht. Tipp Nr. 3: Pflegen Sie die Hülle. Besonders vor Salzwasser, das die Gummidichtungen mit der Zeit porös werden lässt. Waschen Sie die Hülle nach jedem Gebrauch gut aus und lagern Sie sie trocken und außerhalb direkter Sonneneinstrahlung. Dann dürfte einer langen Lebensdauer und einem zuverlässigen Funktionieren nichts im Weg stehen.
Alternative zu Schutzhüllen: eine Imprägnierung mit Nano-Spray
Es gibt eine Alternative zur wasserdichten Schutzhülle. Sie heißt Imprägnierung. Eine solche Nachbehandlung des Smartphones bietet zum Beispiel Liquipel an – ein Unternehmen aus den USA, das eine Nanobeschichtung entwickelt hat, die Smartphones wasserdicht macht. Die Geräte müssen dafür allerdings in eine luftleere Kammer vor Ort. In dieser Kammer befindet sich lediglich ein Dampf mit dem Beschichtungsmittel, das jeden Winkel der Elektronik im Inneren beschichtet und somit imprägniert. Die Folge: Das Smartphone überlebt notfalls eine halbe Stunde lang in bis zu einem Meter tiefem Wasser – sofern es danach Zeit zum Trocknen hat. Für einen solchen Tauchgang ist die Imprägnierung, die rund 60 US-Dollar kostet, allerdings gar nicht gedacht. Vielmehr soll sie vor Spritzwasser und Regen schützen. Der Wermutstropfen: Liquipel bietet die Nachbehandlung derzeit nur Kunden in den USA an.
Eine Alternative für Kunden aus Deutschland hat Impervious aus Los Angeles in petto. Das Unternehmen hat ein Nano-Spray entwickelt, mit dem sich Handys imprägnieren lassen – zumindest gegen eine verschüttete Portion Kaffee oder einen Platzregen. Das Spray kostet knapp 30 US-Dollar und bietet drei Jahre lang Schutz vor Wasser. Angeblich tüftelt das Unternehmen auch an einer Imprägnierung, die selbst 30-minütigen Vollbädern standhält. Man darf gespannt sein.